Windschöpfwerk Lobbe
Das Windschöpfwerk Lobbe ist schon von Weitem gut zu erkennen.

Wer die Halbinsel Mönchgut besucht, findet sich hier im ursprünglichen Rügen wieder. Mönchgut ist geprägt von einer malerischen Landschaft aus sanften Hügeln, grünen Weiden, schmalen Buchten, Steilküsten und feinsandigen Stränden. Allerhand Sehenswertes gibt es auf Mönchgut zu entdecken. Etwa das Ostseebad Göhren mit seiner Seebrücke oder den Ferienort Thiessow. Alte Kirchen und Klöster erzählen von vergangenen Zeiten – in die auch die historische Eisenbahn „Rasender Roland“ den Gast entführt.

Windschöpfwerk Lobbe – Wahrzeichen des Örtchens

Einen Besuch wert ist zudem das hübsche Fischerdorf Lobbe. Hier in der Nähe in einer See-Niederung findet sich das denkmalgeschützte Windschöpfwerk Lobbe. Es ist das letzte von einst 33 Schöpfwerken, die zwischen 1900 und 1965 auf Rügen zur Entwässerung landwirtschaftlicher Gegenden genutzt wurden.

Kurz zur Technik: Dieses Windschöpfwerk ist ein Langsamläufer. Bei dem wird das Wasser über eine archimedische Schraube gehoben. Das Prinzip basiert auf einem Entwurf des griechischen Mathematikers und Ingenieurs Archimedes aus dem 3. Jahrhundert.

Das Windschöpfwerk wurde 1920 erbaut und tat seinen Dienst bis 1955. Heute wird die Fläche übrigens durch eine Propellerpumpe entwässert.

Schon 1987/88 hat das damalige VEB Kombinat Rostock das Werk rekonstruiert. Eine zweite Rekonstruktion erfolgte 1996/97. Seit 2020 präsentiert es sich erneut frisch restauriert. Der Grund: Bei einem Sturm im November 2018 stürzte die Windrose ab. Der Gemeinde Mönchgut gelang es, die heftig beschädigte Windrose behutsam zu bergen. Kein leichtes Unterfangen; immerhin weist sie die stolzen Maße von zehn Metern Breite und mehr als zwei Tonnen Gewicht auf. Nicht zuletzt wegen der hohen emotionalen Bedeutung haben die Rüganer – auch mithilfe von Spendenaufrufen – intensiv daran gearbeitet, das Windschöpfwerk dem Besucher wieder im alten Gewand präsentieren zu können.

Badestrand in Lobbe
In Lobbe kann man auch einen entspannenden Tag am Strand verbringen.

Wissenswertes für einen Ausflug

Da man direkt am Windschöpfwerk parken kann, ist dieses Ziel auch geeignet für Menschen, die nicht gut zu Fuß unterwegs sind. Zum Besichtigen müssen keine Treppen oder Anhöhen überwunden werden. Es findet sich dort sogar ein überdachter Rastplatz, von dem aus man das Windrad in Ruhe betrachten kann.

Natürlich können problemlos Kinder mitgenommen werden. Ob das Ziel für den Nachwuchs jedoch wirklich interessant ist, muss jeder selbst entscheiden. Wohl nur ältere Kinder mit speziellem Interesse an Technik werden das Werk als spannendes Urlaubsziel einstufen.

Wer sich mit dem Hund im Urlaub befindet, kann den getrost mitnehmen und in der Landschaft herumtollen lassen.

Um das Windschöpfwerk Lobbe zu besuchen, muss man sich weder nach Öffnungszeiten richten noch fällt Eintrittsgeld an.

Anreise zum Windschöpfwerk Lobbe

Von Sassnitz aus erreicht man das Windschöpfwerk Lobbe nach etwa einer dreiviertelstündigen Autofahrt. Die Strecke ist ungefähr 35 Kilometer lang und führt zunächst einmal über die L29 Richtung Fährhafen. Es geht vorbei an Prora mit seinem gigantischen Koloss, an Binz, über Sellin und Baabe nach Middelhagen. Ein Stück weiter, zwischen Salzwiesen und dem großen Lober See, findet sich das Windrad.

Geübte können diese Strecke auch mit dem Fahrrad in Angriff nehmen. Schön daran ist, dass der Radweg fast komplett am Wasser entlangführt.

Mit öffentlichen Verkehrsmitteln ist das Ziel nicht zu erreichen. Die Regionalbahn fährt zwar von Sassnitz bis Baabe, von da wartet jedoch noch ein Fußmarsch von mehr als vier Kilometern.

 

Fotos auf der Seite Windschöpfwerk Lobbe:

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